"Loveless unbeliever" review
Locker und leidenschaftlich
The School: Loveless Unbeliever
Auch die tausendste The-Band überzeugt nicht gerade mit originellem Namen. Aber alleine das Wort Schule weckt doch bei den meisten Menschen sehnsüchtige Gedanken an Zeiten, als einem noch die Welt offen zu stehen schien. Passend dazu kommt das Cover daher, das ein etwas verschwommenes Portrait-Photo einer jungen Blondine mit Pagenschnitt, dickem Lidstrich und schmachtendem Blick ziert. Und aus den Boxen tönt ein gutes Dutzend Popsongs, die von der Hoffnung auf die große Liebe und dem damit verbundenen Schmerz erzählen („Is he really coming home“, „I wan´t you back“, „the one who left me“…) – inklusive eingängiger “ aah aah-“ bzw .„ooh ooh“-Chöre und schmissiger Refrains.
Die Band aus Cardiff dürfte sich ausgiebig mit diversen Vorbildern - all den THE Shirelles / Supremes / Shangri-Las etc.- beschäfigt haben, deren Hits leider zu Füllmaterial zwischen Verkehrsmeldungen und Gute-Laune-Gequake bei einschlägigen Radiosendern verkommen oder auf lieblosen Billig-Compilations großer Elektromärkte landen. Und The School machen auch keinen Hehl aus dem Quell ihrer Inspiration, kommen einem doch ganze Passagen seltsam vertraut vor. Positiver formuliert: angenehm vertraut. Also: locker machen. Nicht wirklich originell, aber echt toll gemacht und auch im Produktionsbereich an große Vorbilder angelehnt. Fordert nicht mehr Aufmerksamkeit als das Verputzen einer Eistüte und lässt einen vom ewigen Sommer träumen, der so sicher kommt wie, ähh, die ewige Liebe! Gleichermaßen geeignet für Leute, die eigentlich keine Platten-Rezensionen lesen als auch Freunde anderer, liebevoller bis nerdiger Retroprojekte wie Belle and Sebastian oder Camera Obscura.
Tom Asam
The School [Titel]
picture: Archivo Elefant
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