"49 Arlington Gardens" review
NICK GARRIE
49 ARLINGTON GARDENS
vö: 03.04.2009
www.myspace.com/nickgarrie
elefant records
am ende tickt eine uhr in den letzten wenigen sekunden auf „49 arlington gardens“. einem losgedösten, eigentlich wenig aufregend erscheinenden songwriter-album. wäre da nicht dieser ominöse kleine, dreckige albtraum, der aufhorchen lässt. vor inzwischen vierzig jahren war es garrie, der mit „the nightmare of j.b.stanislas“ beinahe einen meilenstein in psychedelisch schöner pop-kultur gesetzt hätte. musikhistoriker sehen das, unter kruden umständen nur in wenigen kopien existierende, werk bis heute in einer regalhöhe mit brian wilsons „smile“ oder „sgt.peppers“. in der zwischenzeit jedoch scharte garrie zwar mal (unter dem namen hamilton) cat stevens-musiker um sich, tourte mit leonhard cohen, nahm ansonsten aber eher erfolglos und uninspiriert eine handvoll songs auf lediglich zwei alben auf.
„49 arlington gardens“ klingt nicht so viel anders. und gerät doch gerade gut genug, um noch einmal licht ins gestern zu bringen. denn noch in diesem jahr sei, laut label, eine (wieder)veröffentlichung des folkestralen meisterwerkes von damals geplant. bis dahin tun es mehr ( „stay till the morning comes“) oder weniger („when the child in you“) belanglose, liebevolle lieder aus den werkstätten donovan, simon, garfunkel, fifth dimension und co. und auch ein zweites „everybody's talking“ (harry nilsson) schreibt sich halt nicht mal eben en passant („lovers“). so steht die uhr aus „the clockmaker“ am ende symbolisch vielleicht ja doch noch für ein spätes happy end: den beginn der reise mit einer zeitmaschine zurück ins albtraumalbum aus 1969.
La Bien Querida [49 Arlington Gardens]
picture: Archivo Elefant