Nick Garrie
49 Arlington Gardens

Es hätte alles ganz anders kommen können, bei Nick Garrie. Dieser Mann hat 1969 eine Platte namens "The Nightmare Of J.B. Stanislas" veröffentlicht, der leider nicht der große Erfolg vergönnt blieb. Allerdings sehen einige Menschen in diesem Werk einen kleinen Meilenstein des psychedelischen Songwriting und nennen diese Platte im gleichen Atemzug wie "Smille", "Pet Sounds" oder "Sgt. Peppers Hearts Club Band".

Doch irgendwie galt diese Platte lange Zeit als verschollen, und Sammler zahlen vierstellige Beträge, um dieses Werks habhaft zu werden. Immerhin wurde "The Nightmare Of J.B. Stanislas" vor drei Jahren auf CD wiederveröffentlicht, und dennoch ist er noch immer ein Unbekannter.

Dabei hat er noch zwei Alben veröffentlicht, die allerdings musikalisch mehr nach Cat Stevens klangen, und in den achtziger Jahren war er mit Leonard Cohen auf Tour.

Doch erst jetzt hat Nick Garrie das vierte Album seiner langen Karriere mit Namen "49 Arlington Gardens" herausgebracht. Dieses hat nun weniger mit der besagten verschollenen Heldentat von 1969 zu tun, denn Garrie hat keine psychedelischen Momente hinterlegt. Stattdessen besinnt er sich auf eher handzahmes Songwritertum im Stile von Donovan, Harry Nilsson, Simon & Garfunkel und meinetwegen auch Cat Stevens.

Das ist jetzt wahrlich nichts Neues, aber dennoch schafft es die Platte, dass man Sympathie für sie entwickelt. Vielleicht weil "49 Arlington Gardens" immer sehr versöhnlich klingt und leicht beschwingt ist.

Kann aber auch ein wenig daran liegen, dass er sehr angenehme Gäste für seine Aufnahmen gewinnen konnte, so liest man Namen wie Ally Kerr (His True Guardian Angel), Norman Blake (Teenage Fanclub) oder Douglas T. Stewart (BMX Bandits). "49 Arlington Gardens" ist ein reifes und auch sehr entspanntes SongwriterFolk-Werk geworden, das sicherlich nicht mit seinem vergessenen Werk verglichen werden kann, aber feine kleine Lieder hat.

Erschienen bei: Elefant Records / Alive

www.myspace.com/nickgarrie