The School
Fördeflüsterer [Ger]: Reseña "Reading Too Much Into Things Like Everything"
Reading Too Much Into Things Like Everything
The School besteht aus acht Musikern und Musikerinnen, die eines verbindet, denn im Booklet steht hinter jedem Musiker sein Instrument, für welches er verantwortlich zeichnet, aber eines scheinen sie alle zu spielen: Es sind Handclappings, infolgedessen muss das neue Album „Reading Too Much Into Things Like Everything“ eigentlich nur noch aus Klatschen bestehen, doch das Verwunderliche ist, dass dieser Rhythmusgeber nicht so stark zu hören ist, wie man jetzt denken würde.
Fest steht aber, dass die Band aus Wales bei ihrem Nachfolger zum gefeierten, aber bei den Massen untergegangen, Debüt „Loveless Unbeliever“ sich meist treu geblieben ist. Lediglich das Keyboard, das aber eher klingt wie Piano oder eine wärmende Orgel, hat sich diesmal mehr nach vorne gedrängt.
Aber es passiert in den Songs noch mehr als verzauberte Keyboards, hier ein paar Bläser, da eine Violine, dann ein paar Glocken, ein paar locker gespielte Gitarren und natürlich klatschende Hände. Dazu der Gesang von Bandsprecherin, Keyboard‐Verzauberin, Songschreiberin und Sängerin Liz Hunt, der sich durch verschiedene Facetten singt.
Herrlich schwelgerisch und verträumt, wie bei dem schwermütigen „Its Not The Same“, und auch wenn es wunderbarer Jangle Pop wird wie „Why Do You Have To Break My Heart Again?“ schafft sie es, den richtigen Ton zu finden. Vielleicht liegt es an Liz Hunts Gesang, dass man sich bei diesem zweiten Streich immer an 60erjahre‐Arrangements und ganz besonders an die ganzen Girlgroups wie The Ronnettes, The Crystals oder The Shangri‐Las erinnert fühlt.
Es schwingt immer etwas Leichtes und manchmal auch Unschuldiges mit (auch wenn es die Bands nicht immer waren), und manchmal ist es auch himmlisch schön wie beim Opener „What´s Just Begun“ oder herzergreifend wie bei dem eingängigen Stück Twee‐Pop „Where Does Your Heart Belong?“.
Der schönste und flüssigste Song ist sicherlich „Never Thought I´d See The Day“, der mit quirligem Keyboard‐Spiel daherkommt und deren Melodie so federleicht ist und dennoch sich tief ins Ohr gräbt. Ja, dieser Song könnte auch von den früheren Belle-&-Sebastian-Werken stammen, und für diese Fans ist „Reading Too Much Into Things Like Everything“ auch eine Offenbarung.
Für meinen Mitbewohner ist es allerdings Weihnachtsmusik, aber was zählt schon seine Meinung, wenn man so eine wunderschöne Ansammlung an Harmonien findet?
Erschienen bei: Elefant Records /Alive
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