Speedmarket Avenue
Rese?a "Way better now"
Speedmarket Avenue
Way Better Now
Schweden ist ein großes Land und auch noch führend im Popbusiness. Infolgedessen gibt es eben auch Bands, die nicht aus Göteborg, Malmö, Stockholm oder Uppsala kommen. Speedmarket Avenue kommen aus dem Ort Norrköpping, und das passt ein wenig, denn nach Großstadt klingen die Songs hier nicht. Eher kommen Erinnerungen an Belle & Sebastian auf, auch die Shout Out Louds mag man hier entdecken, und dennoch steht die Musik des Sextetts eigentlich doch für sich.
Denn sie haben schon einige fröhliche kleine Sommerhits, die so unbeschwert klingen wie ein sonniger Juli-Tag. Der Titelsong ist so ein Song, wo sich die sechs jungen Menschen abwechseln, die Dynamik sich hier fast überschlägt, der Rhythmus von Rasseln ins Schlagende wechseln und das Indie-Gitarrengut gelebt wird.
Doch eigentlich ist dieses zweite Album eher DreamPop, der sich gerne versteckt auch noch mit Shoegazer-Ornamenten sich. Allerdings fällt auf, dass hier nicht die Gitarren den Leitmotiven des Shoegazers folgen, gerne zeigen sich auch Trompeten und Posaunen hier mit schwerem Gemüt. Das ganze steht immer ein wenig im DreamPop, und das lässt sich bei so wehmütigen Liedern wie „The State Of Harmony“ oder „Sirens“ gut an.
Das gefällt einem doch sehr, allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie ihre wahren Stärken zeigen, wenn sie die Traurigkeit in dünnen Scheiben servieren und sie mit galanten und hoffnungsvollen Melodien bespannen und die Bläser dazu holen. Ein Song wie „Accident“ zeigt, dass sie wirkliche tolle Songs schreiben können, die man eigentlich immer bei sich tragen sollte wie ein Lächeln im Gesicht.
Erschienen bei: Elefant / Rough Trade
www.speedmarketavenue.com
Speedmarket Avenue [F?rdefl?sterer]
foto: Archivo Elefant